Tiefenstaffelung von Instrumenten und Vocals

Hier interessante Auszüge aus verschiedenen Foren zu diesem Thema:

Teil 1 

absolut klassisches setup für hall und räumlichkeit sind 2 geräte, die nachhall generieren, 2 die early refflections machen und n paar delays. also damals zu analog-zeiten war dann in den studios 1 480L mit den 2 engines für die nachhall-fahnen, 2 yamaha spx für earlys und n paar delays. heutzutage an digitalen workstations können die hall-plugins ja meist auch earlys, n pcm 90 und die alten 480L können keine earlys, deshalb hatten die dann halt noch 2 geräte für die earlys. naja, im prinzip geht es darum, dass man quasi mit mindestens 2 geräten 2 räume generiert, bzw ist es der selbe raum, allerdings sind die parameter so eingestellt, dass das eine gerät praktisch den raum für die sachen die vorne stehen generiert, und das andere den selben raum für die sachen, die hinten stehen macht. als allererstes wenn man an räume rangeht, macht man sich erstmal eine delay-tabelle. dazu braucht man das songtempo, nun formel 60 / bpm = vierteldelay, davon die hälfte ist dann halt dem entsprechend das achteldelay, das doppelte das halbedelay usw. das treibt man solange bis man sehr kleine delayzeiten hat, also auch 256tel-delay usw. dass man halt auch durchaus werte wie 7ms in seiner tabelle hat. so -
nun stellt man ALLES, jeden parameter bei hall und earlys IMMER im songtempo ein, also man bedient sich aus seiner delay-tabelle, das ist total geil wenn decay-zeiten, predelays usw was mit dem songtempo zu tun haben, dann grovved die ganze nummer. z.b. zieht man das decay von der snare bis zur bassdrum, hast schweres balladenfeeling, macht man das decay der snare ne achtelnote lang, hat man ne uptighte rocknummer usw.
nun überlegst du dir in was für einem raum die musik stattfinden soll, dazu sei soviel gesagt, dass bestimmte musik einen bestimmten raum braucht, also irgend ne speed-metall-mucke funktioniert einfach nicht in einer kirche...
du suchst dir also einen raum aus, meinetwegen small hall. nun stellt man alle beteiligten geräte auf das geschlecht small hall, also alle nachhallgeräte, und alle early geräte müssen den selben raum als preset haben. nun stellt man sich diesen raum einmal für vorne ein, und einmal für hinten. vorne = langes predelay, hinten kurzes predelay, hinten meist mehr earlys, weil näher an wänden usw. alles immer wie gehabt mit zeiten aus der delaytabelle. nu packt man sich die beiden räume, also seine 2 hallplugins, oder seine 2 nachhallgeneratoren und seine 2 early-generatoren auf busse. so, soll jetzt was vorne sein, schickt man es über aux auf den buss, der das plug/den generator mit dem raum für vorne hat, soll was hinten sein, schickt man es über aux auf den bus mit dem plug/generator für hinten, soll was in der mitte sein, schickt man es teilweise in beide... noch mehr perspecktiven? kein ding. delay an start bringen, das mit seinem output nicht auf die summe geht, delayzeit einstellen, auch alles im songtempo, dann von da aus auf die busse, d.h. signal geht mit verzögerung in den hall = noch mehr perspektive. desweiteren macht man natürlich hinten und vorne auch mit eq, hinten = weniger höhen, vorne mehr. wenn man erstmal seine 2 räume, also der selbe raum nur einmal mit einstellungen für hinte, und einmal mit einstellungen für vorne plus 2 delay eingestellt und die auf busse gelegt hat, zieht man nur noch aux wege hoch und man kann n signal von vorne nach hinten wandern lassen.. so damit macht man tiefenstaffelung.
aber nu zu deinem problem, das ist etwas advanced.
wenn du z.b. ne stimme räumlich machen willst, kannst du die ja nich in den hall für hinten schicken, weil sie soll ja vorne sein, und wenn du zuviel hall draufmacht, wird die stimme unpresent. jetzt nimmst du wieder delays, und edqualisisierst dein delay total muffig, total unpresent, man kann auch mit mehreren wiederholungen arbeiten, z.b. immer viertel oder achtel wiederholungen, es gibt delays, da ist dann jede wiederholung immer muffiger immer unpresenter. wieder alles im songtempo natürlich, dieses delay liegt mit dem ausgang wieder nicht auf der summe, man will ja keine wiederholungen wirklich hören, sondern das delay schickst du in den hall, kaum hörbar, aber deine stimme wird fett und räumlich, nu kannst du dein direkthall von der stimme wieder leiser machen, stimme ist nicht mehr so schwammig und unpresent sondern schön räumlich und fett. weil ein hall ist diffus, und verschmiert das signal, ein delay ist schlank und trägt die stimme und macht alles räumlich, ohne das es diffus klingt.
weiterhin kann man auch delay auf die stimme packen, und ultra kurze delayzeiten einstellen, diesmal geht der ausgang direkt auf die summe, die kann man es ein weing pannen, bischen rechts, bischen links, und dann die eine seite um 5 cents oder so hochpitchen, die andere seite etwas runterpitchen und die stimme wird ebenfalls breit und räumlich, bei manchen delays, bei eventide oder so kann man auch noch das pan automatisieren, erste wiederholung 20 grad gepant, nächste wiederholung 40 grad, nächste noch mehr usw. das geht deine stimme, vor refrain oder so kommt s geil, auf wie ein mantel.
weiterer trick : ami - standart nach dem motto : wo ist das beatmungsgerät - kelly clarkson, seal-mässig oder so, dass man das atmen überdimensional laut hört, dazu brauch eine gut deesste vocal, ohne tonale s-laute, dann frequenzen um 8-10k komprimieren, dann gain makeup gib ihm, und du bekommst ami-standart sound.

man muss am anfang viel rumprobieren, aber hoffe ich hab ma n paar denkanstösse gegeben, was man mit hall + delay alles für möglichkeiten für räumlichkeit und tiefenstaffelung hat, und zwar so dass es nicht nach spacedesigner-preset wischi waschi klingt, das es sofort tut, wenn man 1 hall, der auch noch nichmal im songtempo ist über seine mischung kippt und sich wundert, warum alles diffus und kacke klingt. das ist auch der nachteil an faltungshall - sehr begrenzt editierbar, und wie wir nun wissen sollte jeder blöde parameter irgendwie was mit dem songtempo zu tun haben, das geht bei faltungshall einfach nicht einzustellen.

Teil 2 

naja, jetzt hab ich grad n bischen mehr ruhe, dann versuch ich das ganze doch noch mal ein wenig verständlicher wiederzugeben, mit absätzen und so lol

nach stundenlangem mischen und presetdurchgeclicke vergleichst du deinen logicmix mit einer professionellen CD und willst dich am liebsten erschiessen. das liegt einfach nur daran, dass dein preset aus deinem spacedesigner nicht zum tempo der nummer passt, und dass du nur einen hall über deinen kompletten mix gekippt hast.

zwischen deinen 2 lautsprechern gibt es eigentlich kein vorne und kein hinten. dennoch, wird jeder sagen, dass es es auf guten CDs trotzdem gibt. der mischer triggert einfach nur deine hörerfahrung. ein flüstern wirst du niemals nach hinten gemischt bekommen - hörerfahrung.

das erste instrument, mit dem man räumliche tiefe macht ist der EQ. wer seine backing-chöre presenter, als seine leadvocal EQed, wird die niemals nach hinten kriegen. alles, was weit weg ist, hat weniger höhen.

als nächstes macht man sich eine delaytabelle. Formel : 60/bpm = vierteldelay in sekunden. bei tempo 120 bpm wäre dein virteldelay also ,0,5s = 500ms. den wert solange teilen, bis man werte im einstelligen ms-breich hat, also 256tel delay usw. nun stellt man alle paramter, die man in ms einstellen kann, immer auf werte aus der delaytabelle, da kann man auch mal runden, ne ms hört kein mensch, aber so gut es geht sollten die werte schon passen.

dann brauch man 2 geräte/plugins, die hallfahnen und earlys genereieren können und ein paar delays. man entscheidet sich für einen raum, z.b. concert hall. nun stellt man bei beiden plugins/geräten das selbe preset, den selben raum, also concert hall ein. bei dem einen gerät editiert man sich jetzt einen, den selben raum für vorne, indem man entsprechend die parameter einstellt, bei dem anderen einen, den selben raum für hinten. das plugin/gerät für vorne hat ein längeres predelay, da weiter weg von begrenzenden wänden, das plugin für hinten kürzeres predelay. allerdings ist predelay nicht das einzige, was, wenn man richtig machen will einzustellen ist. ein gutes hallgerät hat etliche parameter, das wäre jetzt ein bischen zu crass, das alles zu erklären, aber es gibt z.b von waves ein plug, das heisst trueverb, da gibt es einen gelben pfeil, der alle parameter miteinander verlinkt, dann gibt es einen regler, der nennt sich distance, mit dem stellt man halt ein ob das schallereignis vorne oder hinten stattfindet. wenn man den regler benutzt, und diesen linkpfeil an hat, dann sieht man ganz gut, wievel parameter sich dann mitverändern, wenn man die position von vorne nach hinten verändert. hat man sich also seine 2 plugins/geräte für vorne und hinten editiert, legt man sie auf busse/freie kanäle am analogpult.
jetzt kann man jedes instrument via aux in den einen oder anderen hall schicken. will man eine dritte eben, quasi zwischen hinten und vorne, nimmt man ein delay, und schickt das instrument nicht direkt in den hall, sondern in ein delay, das nicht auf die summe geht, sondern das signal nur verzögert, mit einem wert halt zwischen predelay vorne und predelay hinten, und schickt es dann verzögert in den hall für vorne, das signal ist also langsamer als vorne, also hinter vorne, aber schneller als hinten, also vor hinten, also in der mitte, et viola man hat eine dritte perspektive.

mit sachen wie vocals, die zwar vorne sein sollen, aber trotzdem räumlich und gross sein sollen macht man folgendes. wenn man die vocal einfach nur in einen hall schickt, dann hat man entweder vorne eine presente, aber kleine ohne viel hall vocal, oder sobald man mehr hall dazumischt, hat man zwaqr räumlichkeit, aber die vocal verschwindet nach hinten, klingt unpresent und matschig.
probates mittel ist; man nehme ein delay, schickt die vocal rein. das delay geht mit dem ausgang nicht auf die summe. man kamm auch mit wiederholungen arbeiten, tapedelay mit achtelwiederholungen z.b. nun equalisiert man das delay total muffig, unpresent und schickt es in den hall. jetzt wird deine vocal gross und räumlich, dein direkthall von der stimme kann man viel leiser machen, vocal verschmiert nicht mehr so, ist nicht mehr diffus, zu viel hall auf dem direktsignal mascht schwammig, ein delay ist schlank und wird vom mix maskiert, trägt die vocal aber dennoch und macht räumlich.

anderes mittel, stimme in ein mono-stereo delay, dieses geht auf die summe. delays pannen, und leicht pitchen um 5 cents oder so, und dann leicht dazumixen, geht auch mit mehreren wiederholungen mit panorama aufspread automation.

Teil 3 

also ma davon abgesehen, dass jeder hersteller die sachen anders benennt, ist normalerweise das predelay die zeit zwischen direktsignal und einsetzen der ersten reflektionen, das ist schon richtig, nur heisst das, dass wenn das predelay kurz ist, ist etwas näher an wänden dran, da schnellere reflektionen, und das ist meist bei sachen die hinten auf der bühne stehen, da rückwand, seitenwände usw. ein sänger, der vorne steht ist normalerweise am weitesten weg von wänden, deshalb langes predelay.
das predelay bezieht sich also nur darauf, wie nah etwas an reflektierenden wänden steht. vorne und hinten perspektiven haben natürlich noch ganz andere unterschiede in den parametern. wenn was vorne ist, hat es meist mehr direktsignal, wenig earlys, und leisen nachhall, ist was weiter hinten, meist weniger direktsignal, mehr earlys, lauterer nachhallanteil, außerdem beginnt das ganze später, was man halt mit reverb reflektion delay einstellt, bzw andere hersteller nennen das anders... und das ist auch das was ich mit einer mittleren perspektive zwischen hinten und vorne meinte, da schickt man einfach das signal verzögert durch ein delay in den hall für vorne, mit einstellungen die aber kürzer sind, als die für den hall hinten. vorne und hinten stellt man also mit delayzeiten, bitte alle im songtempo, und den verhältnissen von direktsignal, earlys und nachhall ein, ach und nicht zu vergessen mit dem eq. alle anderen parameter im hall sind für raum -art -größe -material usw.

das ganze ist wie gesagt der ansatz, etwas realistisch darzustellen, in irgenwelchen pop produktionen wird man das so nicht machen, oder jedenfalls nich nur so. da will man, dass der sänger trotzdem breit usw klingt, da kommen dann so sachen wie beschrieben zum einsatz, dass man z.b. 4tel delay, die immer muffiger werden dessen ausgang in den hall und nicht auf die summe schickt... aber solche sachen würde ich mal effekthall nennen, ursprünglich ging der thread ja mal über tiefenstaffelung mit hall, und das ist wie gesagt der ansatz etwas real abzubilden.

Teil 4 

oh mann, ich hab grad geguckt, hallplugins, die zeiten, wie decay in prozent angeben, sind ja mal totalausfall... wie will man da das decay des snarehalls z.b. genau bis zur nächsten bassdrum aufziehen ? nach gehör...naja...aber wenn der snarehall noch bis ne 4tel note über die bd soll, stichwort backstreetboys weihnachtsballade, wird die sache schon schwieriger, wenn da prozente anstatt zeiten stehen...

Quelle: http://www.logicuser.de/forum/viewtopic.php?t=29506

Das Predelay des Reverbs wird durch mehrere verschiedene Sample (oder auch normale) Delays vor dem eigentlichen Reverb ersetzt.
Dadurch kannst du mit einem Hall mehrere (in Grenzen) Groessen simulieren

Quelle: http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=73328&viewmode=flat&order=ASC&type=&mode=0&start=0